Zusammenfassung
Endlich: Emil und Emilia dürfen mit ihren Freunden ihre Ferien auf einer Burg verbringen. Gemeinsam mit der Nichte des Burgherrn erkunden die Freunde hohe Türme, riesige Hallen und das verwinkelte Verlies. Dabei entdecken sie eine große Schatztruhe – doch sie lässt sich nicht öffnen. Um hinter das Geheimnis der Truhe zu kommen, müssen die Freunde eine aufregende Mutprobe bestehen!
Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Mutprobe im Morgengrauen“ von Sissi Flegel. Wer liest, hat mehr vom Leben: jumpbooks – der eBook-Verlag für junge Leser.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Über dieses Buch:
Endlich: Emil und Emilia dürfen mit ihren Freunden ihre Ferien auf einer Burg verbringen. Gemeinsam mit der Nichte des Burgherrn erkunden die Freunde hohe Türme, riesige Hallen und das verwinkelte Verlies. Dabei entdecken sie eine große Schatztruhe – doch sie lässt sich nicht öffnen. Um hinter das Geheimnis der Truhe zu kommen, müssen die Freunde eine aufregende Mutprobe bestehen!
Über die Autorin:
Sissi Flegel, Jahrgang 1944, hat neben ihren Romanen für erwachsene Leser sehr erfolgreich zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, die in 14 Sprachen erschienen sind und mehrfach preisgekrönt wurden. Die Autorin ist verheiratet und lebt in der Nähe von Stuttgart.
Die Autorin im Internet: www.sissi-flegel.de
Bei jumpbooks erschienen Sissi Flegels Jugendbuch-Trilogie Internat Sternenfels mit den Einzelbänden Wilde Hummeln, Die Superhexen und Die Vollmondparty sowie folgende Kinderbücher:
Gruselnacht im Klassenzimmer
Bühne frei für Klasse Drei
Wir sind die Klasse Vier
Klassensprecher der Spitzenklasse
Klassensprecher auf heißer Spur
Klassensprecher für alle Fälle
Wir sind die Klasse Fünf
Klasse Fünf und die Liebe
Zum Geburtstag Gänsehaut
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eBook-Neuausgabe April 2016
Copyright © der Originalausgabe 2002 by K. Thienemanns Verlag, Stuttgart — Wien
Copyright © der Neuausgabe 2015 dotbooks GmbH, München
Copyright © 2016 jumpbooks Verlag. jumpbooks ist ein Imprint der dotbooks GmbH, München.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Tanja Winkler, Weichs
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH
ISBN 978-3-96053-038-1
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Sissi Flegel
Mutprobe im Morgengrauen
jumpbooks
SIEGMUND HÄLT WORT!
»Liebe Emilia, lieber Emil! Ich lade euch ein auf meine Burg Dottelfingen. Kommt am ersten Ferienwochenende. Es wartet eine Überraschung auf euch.«
Das hatte Siegmund an Emil und Emilia geschrieben. Und nun war es so weit. Zusammen mit Paul und Paulina, Emils Cousin und Cousine, standen sie mit klopfendem Herzen vor dem Burgtor.
»Da seid ihr ja!«, rief Siegmund. »Willkommen auf der Burg. Kommt herein, es ist alles für euch vorbereitet!«
Die vier griffen nach ihren Rucksäcken und folgten Siegmund, dem Burgherrn. Nach wenigen Schritten standen sie im Innenhof.
»Beim Stadtfest«, sagte Emil, »waren wir nur auf dem Platz vor der Burg.«
»Und auf dem Friedhof dahinter«, ergänzte Paul grinsend und knuffte Emil in die Seite. »Weißt du noch, wie wir über die eiserne Pforte geklettert sind und wie wir dem Gespenst ohne Kopf gefolgt sind?«
»Und wie du den Stein die Treppe hast runterpoltern lassen und wie wir dann entdeckt wurden«, fügte der hinzu.
Siegmund drehte sich lachend zu ihnen um. Er war groß und massig, trug ein blaugrün kariertes Hemd mit Lederflecken an den Ellbogen, und der dicke Bauch hing ein ganzes Stück über den Gürtel seiner Jeans; die roten Haare standen wild vom Kopf ab und wuchsen sogar aus seinen großen Ohren heraus.
»Diesmal haben wir kein Gespenst ohne Kopf!«, verkündete er.
»Welche Überraschung hast du dann für uns vorbereitet?«, wollte Emilia wissen.
»Geduld, Geduld«, antwortete Siegmund grinsend.
Emilia hob die Schultern und rümpfte die Nase. »Wir kennen doch schon alles: das kopflose Gespenst, das sich auf dem alten Friedhof herumtreibt; das Skelett, das bei einer Lesenacht in der Schule kurz vor Mitternacht vor unserem Klassenzimmer gegen die Fensterscheibe baumelte, und über Vampire wissen wir auch Bescheid. Uns kannst du nicht mehr erschrecken, Siegmund.«
»Sogar Vampire kennt ihr?«, fragte Siegmund erstaunt.
»Ja, aus Geschichten, die uns unsere Lehrerin vorgelesen hat«, erklärte Emilia. Sie sah sich im Burghof um und legte den Kopf in den Nacken. »Die Wände sind aber hoch«, meinte sie beeindruckt. »Siehst du die Fenster, Emil? Die sind alle krumm und schief. Warum wohl?«
»Na, weil sie so alt sind«, erklärte Paul. »Ich wette, wenn du mal so alt bist wie die Burg, Emilia, bist du auch krumm und schief.«
»Quatsch«, widersprach Paulina. »So alt wie ‘ne Burg wird kein Mensch.«
Inzwischen hatte Siegmund eine schwere Tür mit vielen eisernen Beschlägen geöffnet. »Kommt«, forderte er sie auf. »Aber passt auf, die Steinstufen der Wendeltreppe sind ziemlich ausgetreten.«
Einige Waffen und bunt bemalte Wappen hingen an den Treppenwänden; die Kinder hielten sich am Geländer fest und betraten gleich darauf eine große Halle. Auch hier war der Boden aus Stein, wölbte und senkte sich und war ganz uneben.
Emilia blieb vor einem riesigen Schrank stehen und zeigte auf die vielen Schnitzereien. »Der macht aber ‘ne Menge Arbeit«, stellte sie fest.
»Warum?«, fragte Siegmund erstaunt. »Was meinst du mit ›’ne Menge Arbeit‹?«
»Ist doch klar: Wenn meine Mutter den abstauben müsste, würde sie jammern ohne Ende.«
»Ach so!« Siegmund lachte. »Wir nehmen es nicht so genau; wir finden, ein bisschen Staub schadet nicht.«
»Du hast dich vielleicht daran gewöhnt. Aber meine Mutter …« Emilia wiegte besorgt den Kopf.
»Die muss ja hier nicht wohnen«, sagte Paulina und legte den Arm um ihre Freundin. Sie folgten Siegmund in ein Zimmer, in dem ein großer Kamin stand. »Das kennen wir schon!«, rief Paulina und ließ sich sofort aufs Sofa sinken. »Huch!«, fuhr sie hoch, als hätte sie versehentlich auf einem Bienenschwarm Platz genommen. »Wer bist denn du? Warum versteckst du dich?«, rief sie aus.
»Ich – mich verstecken?«, wiederholte das Mädchen lachend, das mit einem Buch in der Hand auf dem Sofa saß. »Ich lese. Kannst du lesen? Oder bist du noch zu klein dazu?«
»Lesen? Zu klein zum Lesen? Na hör mal!«, begehrte Paulina auf – und verstummte, während das Mädchen spottete: »Aha. Dachte ich es mir doch gleich – du kannst nicht lesen.«
Wortlos und verblüfft starrten die vier das Mädchen an. Das klappte sein Buch zu und sprang auf. »War nur ein Späßchen. War nicht ernst gemeint.«
Emilia bemerkte sofort bewundernd die langen blonden Haare und zupfte an ihrer krausen schwarzen Mähne.
Paul schubste seine Brille gerade, schielte angestrengt auf den Buchrücken und stellte fest, dass es ausgerechnet das Buch war, das er sich schon längst gewünscht, aber nicht bekommen hatte. Ob das Mädchen es ihm wohl ausleihen würde?
Paulina zog ihre Jeans hoch. Das Mädchen schien ganz schön frech zu sein. Und wie es gekleidet war! Ihre Mutter würde ihr niemals einen so ausgefallenen Pulli kaufen. Quietschgrün war der, mit langen Ärmeln, die oben an den Schultern große Löcher hatten. Absichtliche Löcher. Das sah vielleicht aus! Total ausgeflippt! Paulina runzelte die Stirn. Sie bekam immer nur Jeans und praktische Oberteile. Solche Kleidung hielt ihre Mutter für den Alltag und zum Spielen für völlig ungeeignet. Und dann auch noch Löcher im Pulli …
Und Emil? Emil stand nur da und schaute bewundernd auf das Mädchen. Wie schön sie war! Und wie die blonden Haare glänzten! Er seufzte leise.
»Das ist meine Nichte Felicia«, sagte Siegmund. »Sie wartet schon den ganzen Tag auf euch.«
»Stimmt«, entgegnete das Mädchen cool. »Mir ist schon langsam langweilig. Onkel Siegmund hat mir eine Überraschung angekündigt. Erst, wenn ihr da seid, würde er das Geheimnis lüften, hat er gemeint. Aber nun seid ihr ja endlich hier. Jetzt kann’s losgehen, oder, Onkel Siegmund?« Sie hängte sich bei ihrem Onkel ein. »Ach, fast hätte ich es vergessen. Willkommen auf der Burg. Ich heiße wie gesagt Felicia. Ich verbringe meine Ferien immer auf der Burg Dottelfingen.«
»Ist es dir wirklich langweilig?«, fragte Paul und deutete auf das Buch.
Felicia grinste. »Es ist mein Lieblingsbuch«, erklärte sie. »Dreimal hab ich’s schon gelesen, jetzt kann ich es fast auswendig. Kennst du es?«
Paul schüttelte den Kopf. »Ich hätte es gerne.«
»Hier!« Felicia drückte ihm das Buch in die Hand. »Wenn du es gelesen hast, gibst du es mir wieder zurück, okay?«
»Na klar! Und danke!« Paul hätte sich am liebsten in eine ruhige Ecke zurückgezogen, aber damit wären die anderen nicht einverstanden gewesen. Schließlich waren sie alle neugierig auf das Geheimnis.
Siegmund zog seine Hosen, die ein Stück weit heruntergerutscht waren, hoch und sagte: »Kommt, Kinder, ich zeige euch eure Zimmer.«
DIE BURG DOTTELFINGEN
Siegmund schritt einen langen Gang entlang. Überall standen geschnitzte Stühle, Truhen, Schränke und Tische, sodass Emilia aus dem Naserümpfen gar nicht herauskam und immer wieder flüsterte: »Wenn meine Mutter hier putzen müsste!«
»Warum? Ich stelle mir das nicht schlimm vor«, meinte Paul. »Ich würde einfach mit dem Staubsauger die Möbel absaugen. Geht doch schneller als mit ‘nem Lappen herumzuwedeln.«
Siegmund hatte ihn nicht gehört. Er blieb vor einem großen hölzernen Bottich stehen, in dem mehrere lange Stangen steckten, die am oberen Drittel eiserne Platten trugen.
»Wisst ihr, was das ist?«, fragte Siegmund. Alle schüttelten den Kopf.
»Oben sehen sie ein wenig aus wie Äxte«, meinte Paul langsam. »Aber eine Axt mit einem so langen Stiel macht keinen Sinn.«
»Gut überlegt«, lobte Siegmund. »Mit diesen langen Stangen trieb man früher ein Wildschwein vor sich her. Wenn es sich umdrehte und den Jäger angreifen wollte, lief es in die hölzerne Spitze und das Eisen rammte sich in seine Brust – jedenfalls, wenn es sich so verhielt, wie es der Jäger wünschte!«
»Grausig«, sagte Emilia, schüttelte sich und zeigte auf die vielen Bilder an den Wänden. »Was für Leute sind das, Siegmund?«
»Das sind einige unserer Vorfahren. Ihre Bilder wurden vor sehr langer Zeit gemalt«, erklärte Siegmund und ging langsam weiter.
»Halt, Onkel Siegmund, warte mal!«, rief Felicia und hob den Deckel einer Truhe. »Die Vorfahren sind ja schon lange tot«, erklärte sie eifrig, »aber manche haben ihre Kleider oder Hüte zurückgelassen. Schaut doch mal!«
Sie griff in die Truhe und zog ein kleines Hütchen heraus, das sie sich auf den Kopf setzte, streifte lange schwarze Handschuhe über, die bis weit über die Ellbogen reichten, und hängte sich schließlich noch ein perlenbesetztes Täschchen ans Handgelenk. »Toll, was? Ich sag euch, hier in der Burg haben wir eine Menge alter Klamotten!« Sie stolzierte den Gang auf und ab und machte vor Emil eine tiefe Verbeugung. Der schluckte und wurde rot.
»Nun kommt schon«, sagte Siegmund. Er ging weiter und öffnete die zweitletzte und die letzte Tür am Ende des Ganges. »Wir sind am Ziel. Hier schlafen die Mädchen, da die Buben.«
»Wow …!« Das war alles, was Emilia herausbrachte.
»Das ist ein Himmelbett, nicht wahr?«, fragte Paulina. »Ist das für uns?«
»Für dich und Emilia.«
»Das ist schön«, meinte Paulina ehrfürchtig. »Wofür sind die Vorhänge an den Stangen?«
»Die halten die kalte Luft ab«, antwortete Siegmund. »Wisst ihr, in so einer alten Burg zieht es immer.«
»Klar«, unterbrach ihn Emilia eifrig. »Alle Fenster sind krumm und schief. Bestimmt schließen sie nicht dicht.« Sie deutete auf eine Schale mit Schokoladentäfelchen. »Hier hat jemand seine Schokolade vergessen.«
»Die ist für euch zum Naschen«, erklärte Siegmund und zeigte ihnen noch den Kleiderschrank und das Bad.
Emil und Paul hatten sich inzwischen ihr Zimmer angeschaut. »Wir haben auch ein Himmelbett«, verkündeten sie. »Und viele Gummibärchen. Und eine große Taschenlampe. Wofür ist die Taschenlampe?«
»Falls ihr nachts rausmüsst und den Lichtschalter nicht gleich findet, ist doch klar«, antwortete Emilia. »Wir brauchen keine, wir haben eine Nachttischlampe.«
Siegmund lachte. »Du bist ja eine ganz Schlaue«, meinte er anerkennend. »Kommt, jetzt führe ich euch durch die Burg.«
Sie marschierten durch viele Gänge, besichtigten den kleinen Saal, an dessen Wänden noch mehr Bilder hingen als in den Gängen, das Speisezimmer, die Küche und den Raum neben der Küche.
»Ist das so was wie ‘ne Speisekammer?«, fragte Emilia interessiert. »Geht es hier noch weiter? Oder wofür ist die kleine Tür neben dem Fenster?«
»Wegen dieser Tür sind wir hier«, erklärte Siegmund und machte ein sehr geheimnisvolles Gesicht. »Kommt mal her.«
Er öffnete sie. Sie quietschte ein ganz kleines bisschen.
Emilia zeigte auf die Angeln. »Meine Mutter sagt immer, ein Tropfen Öl tut Wunder.«
Emil machte einen Schritt nach vorn und meinte enttäuscht: »Ich seh ja gar nichts. Da ist alles nur schwarz.«
»Halt!«, rief Siegmund und zog ihn am Arm zurück. »Bleibt stehen und wartet, bis ich die Kerze angezündet habe … Jetzt. Was seht ihr?«
»Nichts. Da ist nur so ‘n Schacht«, stellte Paulina fest. »Hat man da den Abfall entsorgt? Es mieft ein bisschen.«
Siegmund zögerte. »Nein«, sagte er dann. »Den Abfall hat man da nicht runtergeworfen. Kommt mit!«
Er führte sie die Wendeltreppe hinunter und über den Innenhof. Hier deutete Siegmund auf eine hölzerne Pforte. Sie war ziemlich verwittert, hing windschief in den Angeln und hatte in Augenhöhe ein vergittertes Fensterchen.
Paul stupste seine Brille die Nase hoch und meinte aufgeregt: »Das sieht aus wie eine Kerkertür!«
Paulina schüttelte den Kopf. »Niemals! Schau doch, wie morsch das Holz ist. Ein Fußtritt, und alles ist kaputt.«
»Ja – heute ist das Holz vergammelt«, beharrte Paul. »Aber früher war die Tür bestimmt tipptopp in Ordnung. Ging’s hier in den Kerker, Siegmund?«
»Schaut selbst …«
Siegmund griff nach oben. Da hing an einem rostigen Haken ein riesiger Schlüssel. Er steckte ihn ins Schloss, drehte ihn um und öffnete langsam die Tür. Modrige Luft schlug den Kindern entgegen. Sie traten näher, stiegen ein, zwei ausgetretene Stufen hoch und sahen nun ein winziges Geviert. Stroh bedeckte den Boden und von oben kam etwas Licht.
»Es ist der Kerker«, stellte Paul befriedigt fest. »Genau so habe ich mir einen Kerker vorgestellt. Ich hab nämlich mal eine Beschreibung in einem Ritterbuch gelesen«, erklärte er und zeigte nach oben. »Von der Speisekammer hat man dem Gefangenen das Essen runtergelassen, stimmt’s, Siegmund? Deshalb hast du uns die Tür oben gezeigt.«
Siegmund nickte anerkennend. »Gut kombiniert, Paul!«
»Nicht schlecht«, sagte auch Felicia. »Nicht schlecht für jemanden, der nicht in einer Burg wohnt.«
Paul wurde vor Freude und Verlegenheit ganz rot. Diese Felicia, dachte er, die ist in Ordnung.
»Nun müssen wir noch auf den Turm«, sagte Siegmund und stieg ihnen voran die Wendeltreppe hinauf.
Ganz oben gelangten sie auf eine Terrasse, die ringsum von einem hohen Geländer umgeben war.
»Da hat man ja ‘ne tolle Aussicht!«, rief Emil. »Ich sehe den Dottelfinger Kirchturm, Siegmund!«
Siegmund zeigte ihnen von oben den Burggraben und den kleinen alten Friedhof, den sie kannten. Sie nickten und tappten dann hinter ihm wieder die Wendeltreppe hinab.
»Jetzt gehen wir ins Kaminzimmer zurück. Dort habe ich die Überraschung vorbereitet«, erklärte Siegmund. »Mal sehen, ob ihr die Aufgaben genauso leicht löst wie die Frage, wohin der Schacht führt.«
»Aufgaben?« Paulina rümpfte die Nase. »Das klingt aber sehr nach Schule. Falls du es nicht weißt, Siegmund, wir haben Ferien.«
»Keine Sorge«, beruhigte er sie. »Die Aufgaben haben nichts mit der Schule zu tun.«
DIE SCHATZTRUHE MIT DEM ZAHLENSCHLOSS
Vor dem Kamin stand eine Truhe aus dunklem Holz. Siegmund deutete auf das neue, glänzende Schloss, mit dem sie gesichert war.
»Eure Aufgabe ist es«, sagte Siegmund, »die vier Ziffern des Zahlenschlosses herauszufinden. Nur so könnt ihr die Truhe öffnen und an die Überraschung gelangen.« Er griff nach einem dicken braunen Umschlag und reichte ihn Paulina.
»Hier, schau mal hinein«, bat er.
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Neuausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2016
- ISBN (eBook)
- 9783960530381
- Dateigröße
- 783 KB
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2016 (April)
- Schlagworte
- Kinderbuch ab 8 Jahre Schloß Schreckenstein Grundschule Kinderkrimi TKKG Fünf Freunde für Jungen Freundschaft für Mädchen Vierte Klasse Abenteuer Gruselspaß Spaß eBooks